BIODiversität

einen geschützten Lebensraum anbieten

Viele Lebensräume sind in unseren aufgeräumten Landschaften und Gärten verloren gegangen, so dass zahlreiche Tiere keinen Unterschlupf mehr finden. Mit dem Bau eines Lebensturmes kann auf einer kleinen Fläche vielen Nützlingen und Kleintieren ein geschützter Lebensraum angeboten werden. Schädlinge können sich nur dann massenhaft vermehren, wenn natürliche Gegenspieler ausbleiben. Fehlen die Schädlinge jedoch völlig, gibt es keine Nahrung für Nützlinge.

Der Turm wird durch die abwechslungsreiche Gestaltung zu einem Lebens- und Erholungsraum für seine Bewohner. Die Beziehung zur Natur wie auch die Freude am Lebendigen können mit dem Lebensturm gefördert werden. Durch vielfältige und naturnahe Strukturen offerieren wir mit dem Turm ein Zuhause für die heimische Tierwelt.

Um den Lebensturm herum muss es blühen: am besten vom Frühling bis in den Hebst hinein. Blütenpollen und -nektar sind das Lebenselixier für viele Insekten. Insekten - so ist die Natur - sind wiederum die Nahrungsgrundlagen für viele räuberische Tierarten. Einheimische Blumen, Stauden und Hecken sind Oasen der Vielfalt und ihre Blütenpracht kann das ganze Sommerhalbjahr prägen.

Bewohner Lebensturm

Wildbiene

Viele Obstbäume würden ohne die kältetoleranten Wildbienen kaum Früchte tragen. Im Gegensatz zu den wärmebedürftigeren Honigbienen gehen sie schon ab 10°C auf Nektarsuche. Wildbienen leben einzeln und bilden keine Staaten, weshalb sie sich in Niströhren wie hohle Pflanzenstängel oder angebohrte Hölzer sehr wohl fühlen.
IG WILDE BIENE

Florfliege

Florfliegenlarven, auch Blattlauslöwen genannt, sind nützliche Räuber in unseren Gärten, die mit Vorliebe Blattläuse, Blutläuse, Spinnmilben und andere Schädlinge verzehren. Eine Larve verspeist im Laufe ihrer Entwicklung bis zu 500 Blattläuse! Ihre Eier befestigen sie aus Sicherheitsgründen an langen Stielen. Florfliegenkasten werden am besten mit Stroh gefüllt.
NABU Die Gemeine Florfliege im Porträt
ÖKOLANDBAU Florfliegen: Wunderschöne Nützlinge

Ohrwurm

Der Ohrwurm ist einer der verkannten Nützlinge. Die vorwiegend nachtaktiven Ohrwürmer bevorzugen tierische Nahrung wie Blatt- und Blutläuse, Spinnmilben sowie andere kleine Insekten. Lockere Streuschichten aus Laub oder ein Ohrwurmtopf (Tontopf gefüllt mit Holzwolle) fördern diesen Helfer.
NABU Insektentrainer Gemeiner Ohrwurm
ÖKOLANDBAU Ohrenkneifer – harmlose Helfer der Natur

Marienkäfer

Sie sind das lebendige Glückssymbol. Die meisten Marienkäferarten und deren Larven leben räuberisch und werden daher schon seit Langem bei der Schädlingsbekämpfung im Gartenbau mit Erfolg eingesetzt. Marienkäfer verstecken sich gerne unter Laub.
NABU Invasion der Glücksbringer
ÖKOLANDBAU Der Marienkäfer - Helfer im Biolandbau

Schlupfwespe

Die Schlupfwespen sind bedeutende Nützlinge. Die Liste ihrer Wirte ist lang. Dazu zählen verschiedenste Schadinsekten wie Schmetterlingsraupen z. B. Apfelwickler, Kohlmotte oder Prozessionsspinner, Fliegen-, Blattwespen- und Käferlarven sowie Blattläuse. Grasbüschel, Bodenstreu, Holzstücke oder Moos werden von weiblichen Tieren gerne als Überwinterungsmöglichkeiten genutzt.
ÖKOLANDBAU Nützlinge Schlupfwespen

Holzbiene

Als grosse Totholznisterin, die ihre Gänge selbst gräbt, braucht die Art morsche Holzstücke. Neben abgestorbenen Bäumen und Baumstrünken eignen sich Äste und Pfähle. Wichtig ist dabei, dass das Holz gut besonnt ist. Für die Überwinterung sind ausserdem Mauerspalten, Holzgänge und ähnliche Schlupfwinkel wichtig.
BIRDLIFE AARGAU Die Holzbiene

Laufkäfer

Viele Laufkäfer freuen sich über ein Nahrungsangebot, das von Blattläusen, Kartoffelkäfern und Raupen bis hin zu Nacktschnecken reicht. Das Fressvolumen kann bis zum dreifachen des Körpergewichtes betragen. Gut mit Laubstreu versorgte Stellen, geschützte Steinhaufen, aber auch Asthaufen, gemischt mit Laub, verlocken den Laufkäfer zum Bleiben.
CSCF Info Fauna Schweizerisches Zentrum für die Kartografie der Fauna
NABU Insektentrainer Laufkäfer

Vögel

Die Vogelwelt präsentiert sich in den buntesten Farben. Generell benötigen alle Vögel Insekten und Würmer, denn die Nestlinge bekommen tierische Kost, um zu kräftigen Vögeln heranzuwachsen. Gegen Schädlinge wie Apfelwickler und Kirschfruchtfliege ist ein Vogelnistkasten in der Nähe des Obstbaumes ein wirkungsvoller Pflanzenschutz. 
BIRDLIFE SCHWEIZ
SCHWEIZERISCHE VOGELWARTE

Fledermäuse

Mit ihren spitzen kleinen Zähnchen vertilgen Fledermäuse pro Nacht Insektenmengen, die ihrem eigenen Gesamtgewicht entsprechen. Tagsüber verweilen sie gerne in Spalten, Ritzen und Verschalungen. Durch chemischen Pflanzenschutz, aber auch durch den Rückgang ihrer Lebensräume sind die meisten Fledermaus-Arten gefährdet.
STIFTUNG FLEDERMAUSSCHUTZ

Schmetterlinge

Schmetterlinge sind bedrohte Schönheiten. Von den 200 Tagfaltern bei uns stehen über die Hälfte auf der Roten Liste! Schmetterlinge überwintern als Ei, Raupe, Puppe oder als Falter in höheren Grasbüscheln, Laubgehölzen oder Falllaub. Ein Schmetterlingskasten bietet einen sicheren Schlafplatz und einen Unterschlupf bei Wind und Regen und kann überwinternden Faltern das Überleben sichern.
NABU Porträts der häufigsten Schmetterlinge

Hummeln

Hummeln können täglich mehrere tausend Blüten besuchen, und das selbst bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Sie sichern die Bestäubung von Obstbäumen, Beerensträuchern und verschiedenen Gemüsepflanzen. Hummeln sind soziale Insekten, deren Staaten aber nur einen Sommer lang Bestand haben. Verkehrt herum eingegrabene und locker mit Moos oder Heu gefüllte Blumentöpfe können eine willkommene Nistmöglichkeit für Erdhummeln darstellen.
NABU Hummeln: fleißig und bedroht

Spinnen

Eigentlich sind die Spinnen in der Schweiz nützliche Helfer in der Natur, wäre da nicht ihr schlechtes Image. Fangen sie doch grosse Mengen anderer, uns häufig lästig werdender Insekten. Um sie im Lebensturm zu fördern reicht es daher aus, die Netze heil zu lassen und ihre Gelege (Kokons) zu schonen.
NABU Die Große Winkelspinne im Porträt

Eidechse

Die Trockensteinmauer lockt diese interessanten Jäger in den Lebensturm. Die Eidechse liebt sonnige, warme und bewuchsfreie Bereiche. Leider sind Eidechsen selten geworden, dazu trägt auch der Einsatz von Pestiziden bei.
KARCH Informationszentrum der Schweiz für Amphibien und Reptilien

 

Blindschleiche

Die Blindschleiche ist eine Echsenart. In Mitteleuropa gehört sie zu den am häufigsten vorkommenden Reptilien. Mit ihrem beinlosen, langgestreckten Körper gleicht sie einer Schlange und wird auch oft für eine solche gehalten. Ein anderer verbreiteter Irrtum ist, dass die Blindschleiche gemäß der Artbezeichnung blind sei. Häufig ist sie in dichten Laubwäldern und an deren Rändern, an Hecken, in Holzstössen, Wegrändern, in Parks und naturnahen Gärten der Siedlungsränder anzutreffen.
NABU Versteckt lebende Schneckenvertilgerin

Igel

Der Igel ist ein gern gesehener Gast. Für die Aufzucht der Jungen sind geschützte und ungestörte Bereiche erforderlich. Igel gehen je nach Witterung ab Mitte Oktober in den Winterschlaf. Ab diesem Zeitpunkt sollten die Igelbehausungen bereitstehen. Auf dem Speiseplan stehen Raupen, verschiedenste Insekten, Schnecken und Würmer, je nach Angebot auch Früchte und Beeren. 
VEREIN PRO IGEL

Wiesel

Mauswiesel sind die weltweit kleinsten Raubtiere überhaupt. Bei uns sind zwei Wieselarten heimisch: Das Hermelin und das Mauswiesel. ​​​​​​Charakteristisch für alle Wiesel ist ihre langgestreckte Körperform – eine Anpassung an die Mäusejagd. Wiesel ziehen das strukturierte offene Land dem Wald vor. Sie benötigen vor allem genügend Nahrung, Schutz und warme Nester für die Jungen.
WIN WIESELNETZ

Siebenschläfer

Seinen Namen verdankt der Siebenschläfer wahrscheinlich seines ungefähr sieben Monate dauernden Winterschlafes von September bis April. Weil hohle Baumstümpfe zunehmend selten geworden sind, herrscht für den Siebenschläfer oft Wohnungsnot. Deshalb nimmt er gerne auch Vogelnistkästen als Schlafplatz an. Dem Siebenschläfer, der in vielen Kantonen unter Schutz steht, ist in erster Linie durch den Schutz seines Lebensraumes geholfen.
WSL Der Siebenschläfer